Höll sichert sich dritten WM-Titel in Folge

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Seit der Französin Anne-Caroline Chausson, von 1996 bis 2003 die ungeschlagene Königin des Downhill-Mountainbike-Sports, ist es keiner Athletin mehr gelungen, mehr als zwei Weltmeistertitel in Folge zu gewinnen. Nun sicherte sich die Salzburgerin Valentina Höll bei den Titelkämpfen in Andorra zum dritten Mal das Regenbogentrikot.

In einem wahren Krimi gegen die Französin Myriam Nicole behielt die 22-Jährige die Oberhand und setzte sich um eine halbe Sekunde durch."Es ist megakrass, weil ich nach der langen Pause Probleme hatte, wieder Geschwindigkeit aufzubauen. Bei den Europameisterschaften und auch hier in der Qualifikation habe ich eine auf den Deckel bekommen. Ich hatte Angst, dass die Pause zu lange war und dass ich jetzt alles weggeschmissen habe für die letzten Rennen. Ich weiß nicht, was in meinem Kopf abgeht, aber wenn es funktionieren muss, auch geht", schilderte Höll nach ihrem Rennen.

Als letzte im Finalfeld ging die Titelverteidigerin in das Rennen. Die Französin Nicole, selbst zweifache Weltmeisterin im Downhill, hielt die Bestzeit. Vier Zehntel Rückstand hatte die Österreicherin nach der ersten Zwischenzeit, bei der zweiten dann nur mehr sieben Hundertstel. Zur Rennmitte lag Höll erstmals voran, um vier Zehntel, büßte aber wieder ein wenig Zeit ein und lag bei der letzten Zwischenzeit vor dem Ziel um eine Hundertstel zurück.

Mit einer riskanten, aber fehlerfreien Fahrt im Finale sicherte sie sich dann aber doch noch den dritten Titel in Folge. "Ich mag gar nicht mehr schneller fahren", grinste sie danach und sprach das hohe Niveau der Elite-Frauen an, bei denen die Top Ten gerade einmal durch 4,5 Sekunden getrennt waren. "Wir sind alle so am Limit", fügte die Salzburgerin an, die sich gar nicht einmal am Zettel der Favoritinnen vor dem Rennen sah.

"Ich habe gar nicht an mich geglaubt und jetzt bin ich dreimalige Weltmeisterin. Das ist unglaublich. Ich fahre gegen Legenden und kann es immer noch nicht glauben, dass ich auf ihrem Niveau bin", so Höll, die nach der Zielüberquerung und ihrem Jubel in die Knie sank und den Erfolg einsacken lassen musste. Sie hat in Andorra ihre Zweifel bezwungen und dem Druck standgehalten. Mit ihrer dritten Goldmedaille in der Elite avancierte sie zur dritterfolgreichsten Athletin in der Geschichte ihrer Sportart hinter der neunfachen Weltmeisterin Chausson und der fünffachen Titelgewinnerin Rachel Atherton aus Großbritannien.

Story: Peter Maurer
Foto: Monica Gasbichler / Cycling Austria

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