Valentina Höll krönt sich zur Weltmeisterin
Mit erst 20 Jahren erklimmt die Salzburgerin Valentina Höll die höchste Stufe in ihrer Sportart, dem Mountainbike-Downhill. Bei den Weltmeisterschaften in Les Gets bezwingt sie die spektakuläre Strecke in den französischen Alpen am schnellsten und kürt sich zu Österreichs erster Elite-Weltmeisterin in dieser Disziplin.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich auf Platz eins einfahre“, berichtete die Saalbacherin nach ihrem Erfolg (Fahrzeit: 3:53.857). Mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf die Deutsche Nina Hoffmann (+0.906 Sek.) gewann sie die Goldmedaille, Dritte wurde die Titelverteidigerin und Lokalmatadorin Myriam Nicole (+3.447 Sek.), die ihre Chancen auf das Regenbogentrikot mit einem Fehler im unteren Teil vergab.
Die gesamte Trainingswoche in Les Gets verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack von Höll. "Ich habe so mit der Strecke gekämpft diese Woche. In der Qualifikation lag ich acht Sekunden zurück, bekam einfach nicht den Speed. Gestern bin ich im Training gestürzt auf das Steißbein, der Hintern tut noch richtig weh, aber irgendwie hat es trotzdem geklappt“, meinte sie. Auch vor ihrem Lauf dachte sie nicht daran, dass sie wenige Minuten später als neue Weltmeisterin im Ziel jubeln könnte.
"Am Start hatte ich mir nicht zugetraut, dass ich das schaffe. Erst als ich im Starthaus drinnen war, die letzten zehn Sekunden anstanden vor dem Start, war ich voll fokussiert, bin sauber gefahren und jetzt mit 20 Weltmeisterin“, strahlte die junge Salzburgerin, die im Vorjahr den Gesamt-Weltcup im Downhill gewinnen konnte. Von 2018 bis 2019 gewann sie zweimal den Juniorinnentitel, doch in der Elite wollte es bis jetzt noch nicht so recht klappen.
2020 verletzte sie sich beim Einfahren als Trainingsschnellste vor heimischer Kulisse in Saalfelden-Leogang, vor einem Jahr in Val Di Sole in Italien landete sie nach mehreren Stürzen auf Platz 12. Nun aber gelang ihr in Frankreich der große Wurf. "Die Regenbogenstreifen behältst du für immer", weiß Vali Höll.
Story: Peter Maurer
Foto: Armin Küstenbrück / ÖRV