Doppelsieg bei Downhill-EM
Andreas Kolb und David Trummer sorgten bei der Downhill-EM in Maribor für einen österreichischen Doppelerfolg. Der Schladminger Kolb (im Bild) krönte sich dabei zum Europameister. Zuvor jubelte Lina Frener über den Titel in der U15-Klasse, Teamkollegin Rosa Zierl erreichte den dritten Platz.
Schon das erste Rennen brachte zwei Medaillen für das heimische Downhill-Team. Die 14-jährige Vorarlbergerin Frener kürte sich nach einer grandiosen Leistung zur neuen Europameisterin. „Es ist einfach nur cool im Moment grad. Ich weiß gar nicht genau was ich sagen soll. Die Strecke war heute ein bisschen nasser, der Grip war aber supergut. Ich bin richtig happy“, schilderte die neue Trägerin des EM-Trikots ihre Emotionen. Sie hätte mit einer Siegerzeit von 3:49,40 auch bei den Juniorinnen den zweiten Platz geholt. Zierl, die Titelverteidigerin aus Tirol, konnte nach einem Trainingssturz nicht ganz ihre Leistung abrufen. Mit der Bronzemedaille konnte sie allerdings wieder lachen.
Dann legten die Profis nach. Bei den Männern entwickelte sich der erwartete Kampf zwischen Österreich und Frankreich. Kolb und Trummer konnten mit genialen Läufen auf dem sehr harten und löchrigen Kurs am Pohorje die Oberhand behalten. Am Ende trennte die beiden Österreicher in einer knappen Konkurrenz nur 61 Hundertstel. Kolb bezwang den Berg mit einer Siegerzeit von 3:03,33. „Ich hätte nicht gedacht, dass es sich ausgeht. Ich bin überglücklich gerade. Ich hätte damit gerechnet, dass David mich auf einer seiner Lieblingsstrecken im Griff hat. Es sieht zurzeit aus, dass es echt gut funktioniert bei mir“, schilderte der frischgebackene Europameister.
Trotz eines kleinen Missgeschicks im oberen Teil reichte es für den Titel. „Gleich in der dritten Kurve habe ich einen Fehler gemacht. Das hat mich dann wachgerüttelt. Von da an war es dann ein richtiger sauberer Lauf. Vielleicht fast etwas zu verhalten, aber das ist für diese harte Strecke vielleicht genau das richtige“, beschreibt der 26-jährige seine Goldfahrt. Ähnlich ist es Trummer ergangen, der auch im oberen Teil einen Fehler in seine Fahrt eingebaut hatte. „Ich habe gleich im oberen Teil etwas Zeit verloren. Die Bedingungen waren richtig hart. Ich bin aber super zufrieden mit dem zweiten Platz. Ein Podium war das erklärte Ziel. Für den Andi freut es mich extrem“, resümierte der 28-jährige Steirer sein Rennen.
Hinter den beiden heimischen Athleten landete der Franzose Benoit Coulanges vor zwei weiteren Teamkollegen auf Rang drei. „Ganz genau weiß ich es nicht, wie wir die Franzosen schlagen konnten. Aber wir sind beide richtig stark hier in Maribor und das Nationalteamtrikot beflügelt zusätzlich“, erklärte Kolb das Erfolgsrezept. Trummer gab eine Kampfansage ab: „In Zukunft sollten wir das bei den Weltcups auch ähnlich machen um die Franzosen hinter uns zu lassen“. Die weiteren Österreicher landeten mit Noah Hoffmann, Maximilian Oberhofer und Christof Stulik auf den Plätzen 14, 23 und 31.
Story: Peter Maurer
Foto: Miha Matavz / ÖRV