Double für Großschartner und Schweinberger
Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) und Christina Schweinberger (Plantur – Pura) sind die neuen Österreichischen Staatsmeister im Straßenrennen. Nachdem sie schon beim Zeitfahren triumphiert hatten, gewannen sie in Judendorf-Straßengel (Steiermark) ihre zweiten Titel.
Die Frauen hatten fünf Runden auf dem 17,5 Kilometer langen Kurs zu absolvieren. Ähnlich wie beim Zeitfahren am Donnerstag entwickelte sich auch hier ein Zweikampf zwischen Christina Schweinberger und der Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer (Cookina Graz). „Ich weiß grad gar nicht was ich sagen soll. Klar arbeitet man darauf hin. Aber um hier nun vorne zu sein gehört so viel dazu. Ich kann es noch gar nicht glauben“, schilderte die 25-jährige Tirolerin ihre Gefühle nach dem Sieg.
Nach einem verkorksten Saisonbeginn – Schweinberger musste ihre ersten Rennen verspätet bestreiten, da ihr Wechsel zu Plantur-Pura erst zum 1. Juni klappte – zeigt sich die Jenbacherin aktuell in Topform. „Es hatte fast was von einem Intervalltraining. Der Anstieg wurde immer voll gefahren. Vor allem das Team Cookina hat hier immer Tempo gemacht. Danach wurde wieder abgestellt. In den letzten zwei Runden war dann alles Vollgas. Zum Schluss waren dann nur noch Anna und ich vorne. Gottseidank ist es sich im Zielsprint ausgegangen“, strahlte die Tirolerin, die ihre Schwester als Trägerin des Meistertrikots ablöst: „Es ist eine richtige Ehre den Titel von der Kathrin zu übernehmen. Dadurch dass der Sieg in der Familie bleibt ist dieser noch mehr wert“.
Hinter Kiesenhofer landete Kathrin Schweinberger auf dem dritten Rang und komplettierte das Podium. In der Kategorie U23 sicherte sich die Steirerin Sarah Bärnthaler (Cookina Graz) den Titel. Rang zwei ging an Marlene Brandmair (La Musette Radunion) vor Laura Fernbach (SK VOEST). „Die Beine sind jetzt richtig müde. Aber es hat einen großen Spaß gemacht. Da es ein Heimrennen für mich war, hat es mich dann noch zusätzlich angespornt. Es waren viele starke Konkurrentinnen mit dabei. Ich bin sehr glücklich. Das ist die Belohnung für das viele harte Training“, erzählte die Grazerin
Bei den Männern wurde das Team Bora – hansgrohe seiner Favoritenrolle gerecht und holte nach 195 Kilometern einen Fünffachsieg in der Steiermark. Hinter Großschartner platzierten sich seine Teamkollegen Patrick Gamper, Lukas Pöstlberger, Patrick Konrad und Marco Haller auf den weiteren Rängen. Geschlossen fuhr das Quartett hinter dem Sieger über die Ziellinie.
Bei heißen Temperaturen übernahm auf dem selektiven, klassischen Rundkurs neben der deutschen World-Tour-Equipe zunächst das Team von Hrinkow Advarics Cyleang die Initiative und besetzte die ersten Fluchtgruppen. Mit Lukas Pöstlberger, Patrick Gamper und Manuel Bosch (Hrinkow Advarics Cycleang) konnten sich drei Fahrer aus dem Feld lösen, während sich die Staatsmeisterschaft in der Folge zu einem echten Ausscheidungsrennen entwickelte. Am Ende sollten nur zwölf der 58 Starter das Ziel erreichen.
Aus dem Feld heraus schlossen noch Großschartner, Haller und Konrad zur Spitzengruppe auf. „Den ersten Zug habe ich völlig verschlafen und ich musste dann solo aufschließen. Das hat schon richtig Körner gekostet. Danach war die Situation optimal und wir konnten alle Möglichkeiten spielen. Danke an das gesamte Team! Es freut mich, dass meine Zeit gekommen ist um Meister zu werden“, erklärte der glückliche Sieger.
Manuel Bosch war der einzige Continental-Fahrer, der sich an der Spitze halten konnte. Er musste erst in der letzten Runde reißen lassen und sich mit Platz sechs begnügen. Beeindruckend war auch die Leistung des zweifachen Meisters Riccardo Zoidl (Team Vorarlberg). Er fuhr die Hälfte des Rennens ganz allein der Spitze hinterher, konnte jedoch nicht mehr aufschließen und wurde Siebenter. Die U23-Wertung gewann Sebastian Putz (Union Raiffeisen Radteam Tirol) vor Martin Messner (WSA KTM Graz p/b Leomo).
Story: Peter Maurer
Fotos: Reinhard Eisenbauer / ÖRV