"Wir haben es spannend gemacht"
Die Bahnrad-Spezialisten Andreas Müller (links) und Andreas Graf unterstreichen einmal mehr ihre Klasse im olympischen Madison-Bewerb über 200 Runden (50 Kilometer). Die Gesamt-Weltcup-Sieger gewannen bei den Europaspielen in Minsk die Bronzemedaille. Nach der Siegerehrung standen sie für ein Interview mit dem ÖOC zur Verfügung.
Ihr habt schon im Vorfeld von einer Medaille gesprochen. Kann man so einen Erfolg wirklich ankündigen?
Andreas Müller: "Letztlich haben sich mit der Schweiz, den Niederlanden und uns die Favoriten durchgesetzt. Ich bin mit meiner Prognose gestern richtig gelegen. Unsere Taktik, einen Rundengewinn sicherzustellen, hat sich ausgezahlt."
Andreas Graf: "Dass wir es erst 23 Runden vor Schluss schaffen, das war ein bissl spät. Wir haben es unnötig spannend gemacht. Eigentlich wollten wir schon in der ersten Hälfte die Überrundung schaffen, da hat es aber nur zu einer halben Runde Vorsprung gereicht. Wichtig war, dass wir dadurch schon zwei Sprintwertungen für uns entscheiden konnten. Die 10 Punkte waren der erste Schritt zur Medaille!"
Warum kam Euer Angriff erst so spät?
Andreas Müller: "Wir sind ja beide keine Sprinter, eher Ausdauertypen. WIr haben die nötige Rennhärte, das hat sicher auch ein bisschen mit Erfahrung zu tun."
Andreas Graf: "Die Jungen verschießen ihr Pulver in den ersten 100 Runden, wir sind immer erst am Schluss richtig stark. Nur die Niederländer waren im Finish noch stärker. Eigentlich dachte ich schon, wir hätten Silber fix!"
Wie wichtig ist dieser Sieg im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation bzw. auf die Sommerspiele 2020 in Tokio?
Andreas Graf: "Wenn's drauf ankommt, ist mit uns zu rechnen. Das haben wir schon öfters bewiesen. Das muss auch unser Ziel für Tokio sein!"
Interview & Foto: ÖOC