Stigger gewinnt Gold in Innsbruck
Die rot-weiß-rote Rad-Wunderwaffe hat zugeschlagen! Laura Stigger holt nach dem Mountainbike Weltmeistertitel Anfang September auch noch das Regenbogentrikot beim Straßenrennen der Juniorinnen bei der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol. Bei den Junioren krönte sich Remco Evenepoel zum Doppel-Weltmeister.
Das Märchen von Tirol wurde wahr: Für viele zählte Laura Stigger aus Haiming im Ötztal, die seit Jahren im MTB-Sport die Disziplin Cross Country dominiert, als heimliche Anwärterin auf eine Medaille. Der Druck auf ihren Schultern war enorm, doch mit einer beeindruckenden Leichtigkeit hielt sie allen Einflüssen stand. Mit dieser Leistung übertraf die Tirolerin alle Erwartungen. Innerhalb eines Monats gewann Stigger zwei Weltmeistertitel in verschiedenen Disziplinen und ist damit dreifache Weltmeisterin (einmal 2017, zweimal 2018). Auf Platz zwei beim 71,7 Kilometer langen Rennen von Rattenberg nach Innsbruck landete die Französin Marie le Net, die Bronzemedaille holte sich die Kanadierin Simone Boilard im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe.
7. WM-Medaille für Österreich
Die 18-jährige Laura Stigger erzielte die siebente WM-Medaille für Österreich. Nach Felix Galls Junioren-WM-Titel 2015 in Richmond ist es in der Geschichte des internationalen Radsports die erst zweite Goldmedaille für Österreich. Und das, obwohl Laura Stigger erst ihr überhaupt zweites Straßenrennen bestritt! Beim ersten schweren Anstieg am Gnadenwald hielt sie sich stets in der Spitzengruppe auf. Nach der Zieldurchfahrt in Innsbruck wartete noch der lange Anstieg zur Bobbahn Igls, in dem sie sich mit zwei Fahrerinnen absetzen konnte. Bei der Abfahrt gelang einer Juniorin noch der Anschluss, somit traten vier Fahrerinnen zum Zielsprint an. Mit einer Radlänge Vorsprung krönte sich Laura Stigger vor tausenden Zuschauern zur Weltmeisterin!
„Ich kann es nicht glauben. Mir haben die Beine gebrannt und schön langsam haben auch Krämpfe eingesetzt. Ich habe einfach alles gegeben - unglaublich, dass das geklappt hat. Das war heute ein perfektes Rennen. Ich hab bei den Anstiegen die Hinterräder der Mädchen vor mir fixiert und habe nur alles gegeben. Am Ende ist es dann richtig spannend geworden. Ich habe die Augen zugemacht und bin losgesprintet. Ich hätte mir nie gedacht, dass die Taktik aufgeht und ich bis zum Schluss durchhalten kann. Das heimische Publikum hat mich so unglaublich gepusht. Vielen Dank allen Fans, die mich unterstützt haben“, jubelte Laura in Innsbruck, wo sie von zahlreichen begeisterten Zuschauern und natürlich ihrer Familie empfangen worden war.
Story: Innsbruck-Tirol Rad-WM 2018 / Bettini Photo