Ablinger mit großen Zielen
Walter Ablinger zählt zu den weltbesten Handbikern. Das große sportliche Ziel des Innviertlers (im blauen Dress) ist 2018 ein Podiumsplatz bei den Weltmeisterschaften in Maniago/Italien. Der Paralympics-Sieger von London und Silbermedaillengewinner von Rio will beim 17. Linz Donau Marathon am 15. April seinen Ö-Rekord im Halbmarathon (32:46 Minuten) verbessern.
Bereits zum Auftakt wartet ein echtes Highlight: Walter Ablinger will zum Saisonstart beim 17. Linz Donau Marathon seinen im Vorjahr aufgestellten Österreichischen Rekord im Halbmarathon (32:46 Minuten, Schnitt: 38,63 km/h) verbessern. Ein hochkarätiges Handbike-Starterfeld mit dem aktuell stärksten Handbiker Österreichs, dem Steirer Thomas Frühwirth, soll dieses Ziel ermöglichen. „Bisher habe ich in der Vorbereitung 6.960 Trainingskilometer absolviert. Die Vorbereitung läuft nach Plan, ich bin top motiviert. Wenn auch das Wetter passt, sollte gemeinsam mit Frühwirth in Linz eine neue Bestzeit möglich sein“, erklärt Walter Ablinger.
Beim Saisonstart am 15. April soll die Bestmarke im Halbmarathon fallen
Walter Ablinger will gleich zum Saisonstart richtig aufzeigen und in Linz seinen im Vorjahr an gleicher Stelle aufgestellten Rekord verbessern. „Bislang wurde der Halbmarathon der Handbiker in der oberösterreichischen Landeshauptstadt meist zu einem Soloritt eines Topathleten. Heuer haben wir erstmals die Gelegenheit zu zweit richtig Tempo zu machen und uns gegenseitig zu puschen“, erzählt Ablinger voller Vorfreude. Der Innviertler erwartet ein sehr schnelles Rennen mit einer Sprintentscheidung in der Wienerstraße. In Linz gibt es nur zwei Wertungsklassen bei den Handbikern. Die hoch gelähmten Tetraplegiker und die tieferen Paraplegiker.
Neben der WM in Maniago sind die drei Weltcup-Veranstaltungen in Belgien, Niederlande und Kanada die Saisonhöhepunkte 2018. Das bedeutendste Rennen in Österreich ist die 5. INVACARE OÖ. Paracycling-Tour vom 10. bis 12. Mai im Salzkammergut. Hier musste sich der amtierende Staatsmeister im Handbike im vergangenen Jahr aufgrund eines schweren technischen Defekts mit Platz zwei begnügen. „Heuer will ich beim Heimrennen ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen“, so der 48jährige Behindertensportler aus Rainbach bei Schärding (im Bild hinter Heinz Frei / Schweiz).
Täglich 1,3 Marathons in der intensiven Trainingsphase
Im Schnitt kurbelte Ablinger in der intensiven Vorbereitungszeit seit Ende Oktober täglich 52,3 Kilometer auf seinem Handbike im Trainingsraum im Keller seines Wohnhauses. Das entspricht 1,3 Marathons am Tag. Zusätzlich standen wöchentlich zwei Krafteinheiten im Fitness Center, eine Schwimmeinheit, Koordinations- Stabilisations- und Schlingentraining am Plan des Behindertensportlers. „Die Basis für den Erfolg erfolgte in der wichtigen Grundlagenausdauerphase im Winter“, ist Ablinger bereits voller Vorfreude auf die wichtige Saison 2018. Es geht nämlich um Nationenpunkte und damit auch um die Anzahl der Startplätze für die paralympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.
Aufnahme im HLSZ ermöglicht noch professionelleres Training
Kürzlich wurde Ablinger aufgrund seiner Top-Leistungen in das Österreichische Heeresleistungssportzentrum (HLSZ) aufgenommen. Durch die optimalen Trainingsbedingungen in Linz ist eine noch professionellere Vorbereitung für die Wettkämpfe möglich. Die Aufnahme ins HLSZ hat große Vorteile: Der Handbiker ist damit sozial besser abgesichert und teilt im Olympiazentrum auf der Gugl seine Trainingstätte mit oberösterreichischen Topsportlern aus anderen Sportarten wie Dadic, Gogl, Weisshaidinger, Allersdorfer, Brandl, Ritter, Schwarz/Lehaki. „Das Training mit anderen Sportlern und der damit verbundene Erfahrungsaustausch ist eine optimale Motivation“, ist Ablinger begeistert.
Top-Betreuerteam hat maßgeblichen Anteil am Erfolg
Mit Headcoach Christoph Etzlstorfer startet er heuer in die 10. Saison. Neu im Team ist Sportwissenschaftler Markus Kinzlbauer aus Salzburg, Mentaltrainer Bernhard Streif aus Zell/Pram, Osteopath Klaus Wührer aus Ortenburg und Betreuer Rudi Wiesbauer aus Aurolzmünster. Bewährte Unterstützung erhält Ablinger bis Tokio 2020 durch Physiotherapeut Kohlbauer aus St. Florian, Mechaniker Erwin Sommergruber aus St. Roman und Handbike-Hersteller Ludwig Hackinger aus St. Georgen.
Walter Ablinger ist aktuell Dritter der UCI-Weltrangliste und belegte im European Handbike Circuit 2017, der weltweit größten Rennserie für Menschen mit Querschnittlähmung Platz zwei. Bei Großereignissen ist mit dem Rainbacher immer zu rechnen! So gewann Ablinger im Sommer 2016 bei den Paralympics in Rio de Janeiro in der Handbikeklasse H3 die Silbermedaille. Mit seinem Titel in London 2012 und dem Weltmeistertitel 2013 in Kanada ist er einer der erfolgreichsten österreichischen Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung. Bei Weltmeisterschaften hat er bisher eine Gold- und drei Bronzemedaillen gewonnen.
Story: Robert Wier