Quer durch den Regen

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Vier Grad und Regen gehören ja nicht gerade zum bevorzugten Wetter im Radsport. Umso beachtlicher ist die Tatsache, dass sich bei den Querfeldein-Staatsmeisterschaften 2023 ein Rekordfeld von „Cyclocrossern“ in die Seeschlacht Langenzersdorf geworfen hat. Sechs triftige Gründe, warum diese Sparte so boomt: 

Attraktive Strecken: Ein Rundkurs wie der 2,5 km lange Parcours im Freizeitgelände Seeschlacht bietet alles, was den Radsport auszeichnet. Schnelle Passagen wechseln mit kurzen, steilen Anstiegen, selektive Kurven und anspruchsvolle Schrägfahrten bilden das Terrain, das die Spreu vom Weizen trennt. Auch die aktuelle Entwicklung, dass relativ viel zu fahren ist und weniger zu laufen, gefällt vielen Aktiven und Fans. 

Zuschauen macht Spaß: Querfeldein ist ein faszinierender Sport, den man sehr gut mitverfolgen kann. Das Renngeschehen ist perfekt einsehbar und hautnah mitzuerleben. Am Platz kommt Stimmung auf, im Finale eine Art Stadionatmosphäre, die Emotionen weckt und spürbar ansteckend wirkt. Zugpferde wie Daniel Federspiel, Philipp und Nadja Heigl versprühen internationale Klasse, die man gerne sieht.

Tolle Serie: Die volle Saison mit 14 Stationen inklusive Gesamtwertung motiviert weitere Fahrer und Fahrerinnen, regelmäßig zu starten. Die wechselnden Führungen in den Wertungen bei den Frauen und Männern, Amateuren und Masters erzeugen Spannung, die bis zum letzten Tag anhält. Nach dem Cup-Finale ist die Staatsmeisterschaft die optimale Zugabe – einfach oberste Sahne!

Veranstalter mit Herz und Hirn: Die Organisatoren verstehen ihr Handwerk. Mit viel Einsatz, Herzblut und Hausverstand wird bei den umfangreichen Vorbereitungen vieles richtig gemacht. Der Sport liefert zu einem guten Teil auch Unterhaltung und Service. So hält beispielsweise die Ausgabe von heißen Getränken und warmen Happen im Start-Ziel-Bereich die Leute bei der Stange.     

Wintervergnügen für Sommersportler: Die Cyclocross-Serie ist eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Sommersaison und ideale Spielwiese für alle, die in der kalten Jahreszeit mit dem Rad fahren wollen. Das gilt ganz besonders für die Mountainbiker, aber ebenso für Damen und Herren, die Straßenrennen und Radmarathons bestreiten. Erstaunlich groß gewachsen sind dabei die Starterfelder bei den Frauen und Juniorinnen. Der Sport wird zunehmend weiblich – was allen Beteiligten gefällt!

Offen für mehr Räder: Auch die Chance, bei ausgewählten Quer-Rennen mit einem Mountainbike starten zu können, ist ein Erfolgsfaktor. So können MTB-Spezialisten, die noch keine Quer-Erfahrung haben, mit wenig Eingangshürden an Cyclocross-Rennen teilnehmen. Und wenn der Erstkontakt zur Leidenschaft wird, ist man sogar geneigt, ein eigenes Querfeldein-Rad anzuschaffen. So profitieren neben den Aktiven selbst der Radfachhandel und die Hersteller ebenfalls – eine erfreuliche Nebenwirkung.

Text: Andy Blümel
Foto: Reinhard Eisenbauer

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